Hallo liebe Schüler*Innen, Lehrkräfte und andere Interessierte,
wir sind Lea und Elisabeth, befinden uns im zweiten Jahr der Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin und haben das Angebot der Schule genutzt, ein Praktikum im Ausland zu absolvieren. Wir entschieden uns für eine Reise nach Italien für vier Wochen innerhalb unserer normalen Praktikumszeit. In Zusammenarbeit des OSZs mit der italienischen Organisation „Eurocultura“ ging es in die Stadt Vicenza. Diese Stadt liegt im Nordosten von Italien, in der Region Venetien. Vicenza gehört zum UNESCO Weltkulturerbe, durch den berühmten Architekten Andrea Palladio, der auch viele Bauwerke der Stadt entworfen hat. Zudem ist sie Weltzentrum der Schmuckindustrie. Die Stadt umfasst circa 113000 Einwohner und jeder fünfte davon, hat sein eigenes Unternehmen. Wir wurden gut in Vicenza empfangen und lebten hier in einer Gastfamilie mit Selbstverpflegung. Die Organisation „Eurocultura“ wählte nach unseren Wünschen eine Einrichtung für uns aus. Unser Praktikumsplatz befand sich im „Institute Paritario G. Farina“, eine bezahlte Privatschule in Vicenza, die seit 1834 existiert. Von der Vorschule bis zum Abiturjahrgang ist in dem alten Klostergebäude alles vertreten. Das Motto der Schule lautet: „Die Schule, wo man lernt, gut zu leben.“ Wir arbeiteten in verschiedenen Klassen der Vorschule mit Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren. (Vergleichbar mit einem deutschen Kindergarten). Die erste Besonderheit, die uns in der Einrichtung aufgefallen ist, sind die Nonnen. Sie gehören zur Ordensgemeinschaft des ansässigen Klosters und sind u.a. zusammen mit den Maestra´s (Erzieherinnen) in der Arbeit mit den Kindern tätig. In Italien gehört die Vorschule für die Drei- bis Sechsjährigen zum Schulsystem. Der komplette Alltag in der Zeit von 7.45-16.00Uhr ist im Institut durchgeplant. Die Kinder erscheinen auch schon in diesem jungen Alter täglich in Uniform und haben, sowohl klein als auch groß, schon richtigen, allerdings kindlich gestalteten Unterricht (z.B. in Sport, Englisch und Musik). Inklusion wird im Vergleich zu anderen Ländern in Italien gelebt. Kinder mit verschiedensten Beeinträchtigungen sind hier in jeder Bildungsstufe vertreten und integriert. Es gibt auch so etwas wie „Einzelfallhilfe“ allerdings nur bei wirklich schwer beeinträchtigten Personen. Generell arbeiten die Lehrer*innen mit allen Kindern inklusiv auch ohne Unterstützung. Aktivitäten erfolgen basierend auf den Fähigkeiten des „schwächsten Gliedes der Klasse“. Wir versuchten mit Hilfe eines Sprachkurses unsere Sprachbarrieren zu überwinden, aber auch die Kinder und Erzieherinnen hatten sehr viel Spaß daran, uns die italienische Sprache beizubringen. Unsere Freizeit nutzten wir zum Erkunden Vicenzas und anderer schöner Städte Italiens, wie zum Beispiel Venedig und Verona. Diese Städte u.a. sind schnell, einfach und kostengünstiger als in Deutschland mit Zügen zu erreichen. Wir machten mit dem Praktikum in Vicenza eine interessante und Kompetenzerweiternde Erfahrung und sind dankbar für diese Möglichkeit. Wir raten allen, nutzt die Chance an unserem OSZ, ein Praktikum im Ausland zu absolvieren. Eure Lea und Elisabeth ERZ20-2